Vor allem in der kalten Winterzeit und in den Weihnachtsferien machen es sich Familien häufig in der Wohnung gemütlich – oft auch vor dem Fernseher. Dies ist Anlass, sich mit dem Thema Kinder und Fernsehen auseinanderzusetzen. Welche Filme oder Sendungen sind für meine Kinder geeignet? Was überfordert, verunsichert oder verängstigt sie gar?
Alterseinstufungen
Damit Eltern einschätzen und entscheiden können, welche Filme und Serien für welche Altersgruppe geeignet sind, können sie auf unterschiedliche Empfehlungen zurückgreifen. Aber was verbirgt sich dahinter?
Altersfreigaben
Die Altersfreigaben der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) sind rechtlich bindend. Sie können die Einstufungsbescheide zu einzelnen Filmen unter www.fsk.de einsehen. Die Altersfreigaben geben lediglich an, ab welchem Alter die Filme oder Sendungen vermutlich keine negativen Auswirkungen auf die Kinder haben – es handelt sich hierbei nicht um pädagogische Empfehlungen!
Altersangaben
Streaming-Dienste wie Amazon Prime, Netflix oder Fernsehzeitschriften kennzeichnen ihre Programmangebote mit Altersangaben. Diese stammen vom Anbieter selbst und werden nicht überprüft.
Pädagogische Einschätzungen
Empfehlenswert sind die Einschätzungen von pädagogischen Fachinstitutionen. Diese bewerten Filme oder Serien danach, wieweit sie sinnvoll für welches Alter sind und welche Altersgruppe besonders angesprochen wird. Sie können pädagogische Einschätzungen beispielsweise auf www.flimmo.tv oder www.kinderfilm-welt.de einsehen.
Verhalten der Kinder beobachten
Trotz zahlreicher Alterseinstufungen lässt sich nicht generell definieren, was Kinder vor dem Bildschirm belasten kann. Selbst einzelne Szenen in kindgerechten Sendungen können unerwartet zu Überforderung bei Kindern führen. Daher sollten Sie auf das Verhalten Ihrer Kinder während dem Fernsehen achten und ggf. einschreiten. Bemerken Sie beispielsweise, dass Ihre Kinder vor dem Fernseher verkrampfen, an den Fingernägeln kauen oder sich die Augen zuhalten ist es wichtig, sie zu unterstützen und ihnen Trost zu schenken – wägen Sie ab, ob es ausreicht das gute Ende gemeinsam abzuwarten oder ob nur noch ausschalten und trösten hilft.
Mit dem Geschehen aktiv auseinandersetzen
Treffen die Helden der Kleinen nicht immer auf Ihren Geschmack ist es trotzdem ratsam, sich auf diese einzulassen und die Begeisterung Ihrer Kinder nicht zu unterdrücken. Ihre Kinder profitieren davon, wenn Sie sich aktiv mit dem Geschehen der Fernsehsendungen auseinandersetzen – Sie können mit Ihren Kindern über ihre Helden sprechen oder sie anregen, darüber Bilder zu malen, zu basteln oder sogar Geschichten nachzuspielen. Dies ist eine gute Gelegenheit, um die Fantasie und Neugier Ihrer Kinder zu fördern. Fragen Sie nach, was Ihre Kinder an Ninjago oder der Eiskönigin so fasziniert und was sie damit verbinden.
Regeln wachsen mit
Das A und O für die Mediennutzung sind Regeln. Sie ersparen der gesamten Familie viel Stress, wenn Sie diese bereits zu Beginn aufstellen und einhalten. Berücksichtigen Sie hierbei jedoch, dass Ihre Kinder mit zunehmendem Alter reifer und verantwortungsbewusster werden und Sie ihnen dementsprechend mehr zutrauen können – demnach sollten Regeln nichts Starres, sondern beweglich sein. Setzen Sie sich hierfür mit Ihren Kindern zusammen, um Regeln aufzustellen, diese zu begründen und immer wieder neu auszuhandeln.
Lena Grosch
Studierende der Sozialen Arbeit im Praxissemester